Peer-Review: Definition, Verfahren & Tipps

Peer-Review – Definition, Verfahren & Tipps

Die Peer-Review nutzt man, um die Qualität wissenschaftlicher Veröffentlichungen gewährleisten zu können. Dazu nehmen unabhängige Wissenschaftler:innen Aspekte wie die Forschungsfrage oder die Reproduzierbarkeit der gewonnenen Ergebnisse unter die Lupe. Wir verraten Dir, wie man dabei vorgeht und geben einige Tipps zur Umsetzung. Außerdem sind wir für die Qualitätssicherung Deines Schreibstils und der Grammatik zuständig. Denn wir übernehmen das Lektorat der Bachelorarbeit!

Inhalt

Peer-Review – eine kurze Definition

Eine Peer-Review ist ein Verfahren, das meist vor der Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Artikels in einer Fachzeitschrift zum Einsatz kommt. Man möchte durch eine unabhängige Begutachtung, eine hohe Qualität der Informationen und ein tadelloses wissenschaftliches Arbeiten gewährleisten. Die Prüfung erfolgt hierbei durch Expertinnen und Experten desselben Fachgebietes („peers“). Dieses Verfahren kann Dir jedoch als Übung auch während Deines Studiums begegnen.

Welche Varianten gibt es?

Beim Peer-Review-Verfahren gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. Dabei gibt es folgende Hauptvarianten: das Single-Blind-Verfahren und das Double-Blind-Verfahren. Zusätzlich gibt es noch das sogenannte Triple-Blind-Verfahren, das Post-Publication-Verfahren und die Open-Peer-Review. Was genau damit gemeint ist, siehst Du hier:

  • Single-Blind-Review:
    Bei dieser Variante sind den Autorinnen und Autoren die Gutachter:innen nicht bekannt. Diese erfahren hingegen, wer die Arbeit verfasst hat.
  • Double-Blind-Review:
    Damit die Bewertung weniger subjektiv erfolgt, kennen weder die Begutachtenden noch die Verfasser:innen die Identität der jeweils anderen.
  • Triple-Blind-Review:
    Diese Art der Peer-Review sorgt für noch mehr Anonymität, denn nicht einmal die beteiligten Herausgebenden kennen die Identität der Verfasser:innen oder der Gutachter:innen.
  • Open-Peer-Review:
    Ein Gegenentwurf zu den bereits genannten Arten ist die Open-Peer-Review. Alle Beteiligten kennen hierbei die Identität der jeweils anderen und die Beurteilung wird online gemeinsam mit dem betreffenden Artikel veröffentlicht.
  • Post-Publication-Peer-Review:
    Hierbei erfolgt erst nach der Veröffentlichung eine Review. Diese geschieht in Form von öffentlich zugänglichen Kommentaren der Lesenden.

Wie funktioniert ein Peer-Review-Verfahren?

Bei einer Peer-Review achten die Gutachter:innen auf Aspekte wie eine nachvollziehbare Methodik, einen relevanten Beitrag zum jeweiligen Forschungsgebiet sowie eine präzise Schreibweise. Zudem prüft man, ob die Forschungsfrage eindeutig formuliert ist und die Ergebnisse sich reproduzieren lassen. Für die Herausgeber:innen spielt es überdies eine Rolle, ob sämtliche Vorgaben in Bezug auf die Formatierung eingehalten wurden. Der Ablauf des Verfahrens sieht dann in der Regel folgendermaßen aus:

  • Man reicht einen Artikel bei einer Fachzeitschrift ein.
  • Die Herausgeber:innen überprüfen, ob es sich lohnt, den Artikel gründlicher zu checken (Vorabprüfung).
  • Passt das Manuskript thematisch und formell zur Zeitschrift, werden entsprechende Fachpersonen um eine Review gebeten.
  • Der Artikel wird gründlich geprüft und das Gutachten an die Herausgebenden weitergeleitet.
  • Sie können nun entscheiden, ob der Artikel akzeptiert wird, noch einmal überarbeitet werden muss oder sofort abgelehnt wird.

Peer-Review: Vorabprüfung der Artikel

Abb. 1: Peer-Review: Vorabprüfung durch die Herausgeber:innen

Wie schreibt man eine Begutachtung?

Nachdem Du Dir einen Überblick über den Artikel verschafft hast, kann es mit der eigentlichen Peer-Review losgehen. Schaue Dir für Dein Gutachten noch einmal die wichtigsten Aussagen des Artikels an und notiere Dir diese. Anschließend geht es um die untersuchte Forschungsfrage und die aufgestellten Hypothesen. Ist alles logisch formuliert und ergibt Sinn? Danach geht es um die Methoden und die Frage, ob diese passend gewählt sind.

Auch auf einen geeigneten Aufbau und eine verständliche Formulierung solltest Du achten. Dann ist es Zeit, einen Blick auf die Quellenarbeit und ihre Korrektheit zu werfen. Zuletzt nimmst Du noch die Argumentationskette und die gezogenen Schlussfolgerungen unter die Lupe. Das Peer-Review-Verfahren ist übrigens nicht frei von Kritik. Zu den Kritikpunkten gehört etwa, dass der gesamte Prozess viel Zeit in Anspruch nehmen kann und somit die Veröffentlichung der Artikel hinauszögert.

5 Tipps für das Schreiben einer Peer-Review

Bevor Du zum ersten Mal eine Peer-Review schreibst, hättest Du gerne noch ein paar Tipps? Kein Problem! Hier findest Du fünf Hinweise, die Dir das Schreiben erleichtern sollten. Einige weitere Informationen gibt Dir übrigens die Universität Bonn.

  1. Betrachte das Manuskript gründlich auf eventuelle Mängel und gib präzise Hinweise.
  2. Wenn Du etwas zu kritisieren hast, sollte dies höflich und konstruktiv geschehen.
  3. Sei in Deiner Bewertung ehrlich, aber bleib dabei objektiv. Der Fokus sollte immer auf der wissenschaftlichen Qualität des Artikels liegen.
  4. Dein Feedback sollte strukturiert und verständlich geschrieben sein.
  5. Achte beim Schreiben auf die jeweiligen Richtlinien des Journals, in dem der Artikel erscheinen soll.

Mit einer Peer-Review tragen Forscher:innen also zu einem wissenschaftlich einwandfreien Vorgehen und somit hochwertigen Veröffentlichungen bei. Ein wichtiger Bestandteil hierbei ist neben der wissenschaftlichen Relevanz auch die korrekte Quellenarbeit. Vor der Abgabe einer Arbeit sollte man daher noch einmal eine Plagiatsprüfung durchführen lassen.

FAQs zur Peer-Review

Was ist eine Peer-Review?

Damit ist ein Prozess gemeint, der der Qualitätskontrolle von wissenschaftlichen Artikeln dient. Bevor diese in einer Fachzeitschrift veröffentlicht werden, lassen die Herausgeber:innen sie in der Regel von Forscherinnen und Forschern desselben Fachgebietes prüfen. Erfüllt der Text nicht den Anspruch der Gutachter:innen, muss er entweder überarbeitet werden oder wird abgelehnt.

Wie lange dauert eine Peer-Review?

Der gesamte Prozess kann mehrere Monate dauern. Das gilt insbesondere, wenn ein Manuskript sehr komplex ist oder es nach dem ersten Gutachten noch einmal überarbeitet werden musste.

Wann ist ein Artikel peer-reviewed?

Das ist der Fall, wenn unabhängige Wissenschaftler:innen ein Manuskript begutachtet haben. Sie müssen dabei aus demselben Fachbereich wie die Autorinnen und Autoren des Manuskripts stammen. Befinden sie einen Artikel für gut, hat er die Chance, veröffentlicht zu werden. Ansonsten muss ihre Kritik zur Überarbeitung genutzt werden. Es kann auch passieren, dass die Herausgeber:innen ein Manuskript nach der Prüfung ablehnen.

Wie macht man eine Peer-Review?

Dazu sollte man, ähnlich wie es bei einem Abstract der Fall ist, die Hauptaspekte der Arbeit notieren. Außerdem prüft man die Plausibilität der Forschungsfrage und inwiefern die Methoden zur Untersuchung dieser geeignet sind. Darüber hinaus achtet man auf den Aufbau des Artikels, die Verständlichkeit des Inhaltes, die korrekte Verwendung von Quellen sowie eine logische Argumentation.

Wie wird man Peer-Reviewer?

Dazu muss man zunächst ein hohes Maß an Qualifikation im eigenen Forschungsbereich besitzen. Diese Qualifikationen müssen zudem zu der Zeitschrift passen, die nach Peer-Reviewern sucht. Man sollte ferner selbst bereits einige Artikel erfolgreich veröffentlicht haben. Wenn man möchte, kann man sich dann in die Datenbanken verschiedener wissenschaftlicher Zeitschriften aufnehmen lassen.

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