Zitierweisen – alle Zitierstile im Überblick

Zitierweisen in der Bachelorarbeit
Inhalt

Zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört es dazu beispielsweise Zitate mit Quellenangaben zu belegen. Nur durch die Anzeige der bibliographischen Angabe, unter denen das entsprechende Werk und die zitierte Textstelle zu finden sind, lässt sich eine Angabe prüfen. Dafür gibt es verschiedene Zitierweisen, die darüber entscheiden, in welcher Form und in welchem Umfang, sowie an welcher Position die Literaturangaben gemacht werden.

In diesem Artikel werden daher das deutsche sowie das amerikanische Zitiersystem vorgestellt. In diesem Zusammenhang geht es auch um die Vor- und Nachteile dieser Zitierweisen. Dieser Beitrag soll dir den Unterschied zwischen den verschiedenen Methoden erklären und dir zu einer perfekten Abschlussarbeiten verhelfen. Mit einem professionellen Lektorat der Bachelorarbeit ist eine gute Note übrigens vorprogrammiert.

Zitierweisen und Zitierarten

Für das Zitieren in der Bachelorarbeit gibt es gegebenenfalls zwei Möglichkeiten: Die amerikanische Zitierweise, bei der die Quellenbelege im Fließtext erfolgen, oder aber die deutsche Zitierweise über Fußnoten. In der Regel ist das „Style Sheet“, also der Leitfaden von Vorgaben nach welchen ein wissenschaftlicher Text zu verfassen ist, über das Institut, die Fakultät bzw. den Dozenten (und später z.B. von Verlagen) vorgegeben. Dabei ist es übrigens nicht selten, dass es auch fachrichtungsinterne Regelungen gibt, die es zu recherchieren und zu beachten gilt.

Amerikanische Zitierweisen

Die amerikanische Zitierweise funktioniert mit Kurzbelegen nach dem Zitat, das heißt, dass die Quellenangaben in Kurzform in Klammern im Fließtext zu finden sind. Damit verweisen die Kurzbelege auf die eigentliche, bibliographisch vollständige Literaturangabe im Literaturverzeichnis. Für diese Art des Zitierens gibt es schließlich unterschiedliche Methoden.

Nachfolgend sind die Zitierweisen am Beispiel des Buches „Wissenschaftlich arbeiten. Schritt für Schritt“ von Martha Boeglin erklärt. Zitiert man Zeitschriftenartikel, Aufsätze aus Sammelbänden oder Internetquellen müssen zusätzlich bibliographische Informationen beachtet werden, die das jeweilige Style Sheet festgelegt hat.

Harvard-Zitation

Die Harvard-Zitierweise nennt sich auch Autor-Jahr-Zitierweise, da beim Zitieren in Klammern nur der Autorennachname, das Erscheinungsjahr der Publikation sowie eventuell eine Seitenzahl angegeben wird. Das einzige Interpunktionszeichen ist ein Doppelpunkt nach dem Erscheinungsjahr, sollte man eine Seitenzahl angeben (Vgl. die Hinweise der Europa-Universität Viadrina).

Textintern: (Boeglin 2012) bzw. (Boeglin 2012: 12)
Literaturverzeichnis: Boeglin, M. (2012). Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt.
München: W. Fink.

APA-Style

Der APA-Style ist auf die American Psychological Association zurückzuführen und vor allem in der Psychologie, Pädagogik, aber auch in anderen Geistes- und Sozialwissenschaften verbreitet. Diese Methode unterscheidet sich vom Harvard-Stil nur in Details. So folgt hier im Text nach dem Autorennamen ein Komma, mehrere Autoren werden durch ein „und“, im Kurzbeleg durch „&“ gekennzeichnet (Vgl. Institut für Medien und Bildungstechnologie Augsburg). Im Literaturverzeichnis trennt man die einzelnen bibliographischen Angaben durch einen Punkt.

Textintern: (Boeglin, 2012)
Literaturverzeichnis: Boeglin, M. (2012). Wissenschaftlich Arbeiten Schritt für Schritt.
München: W. Fink.

MLA Style

Bei dem MLA-Style verzichtet man im Text auf das Erscheinungsjahr der Publikation und gibt in Klammern nur den/die Autorennachnamen und nach einem Komma die Seitenzahl an. Im Literaturverzeichnis trennt man wie bei der APA-Zitierweise Angaben mit einem Punkt. Am Ende der Quellenangabe ist zusätzlich zu vermerken, um welche Art von Publikation (Print, Online) es sich handelt.

Textintern: (Boeglin, 12)
Literaturverzeichnis: Boeglin, Martha. Wissenschaftlich Arbeiten Schritt für Schritt.
München: W. Fink, 2012. Print.

Chicago Style Manual

Ein weiteres, weit verbreitetes Zitiersystem ist der Chicago-Style. Textintern gibt man in Klammern den Autorennamen und das Erscheinungsjahr an, ohne ein Komma. Im Literaturverzeichnis folgen die bibliographischen Angaben wie gewohnt. Sie werden dabei ebenfalls durch Punkte getrennt.

Textintern: (Boeglin 2012)
Literaturverzeichnis: Boeglin, Martha. 2012. Wissenschaftlich Arbeiten Schritt für Schritt.
München: W. Fink.

Deutsche Zitierweise

Bei der deutschen Zitierweise werden Literaturangaben nicht im Text, sondern mit Fußnoten belegt, das heißt direkte sowie indirekte Zitate werden mit einer Fußnote versehen. Das Zitat wird so im Text mit einer hochgestellten Ziffer versehen und muss am Ende einer Seite mit einer Literaturangabe belegt werden. Bei der deutschen Zitierweise gibt es einige Feinheiten zu beachten (Vgl. Lück/Henke 2009).

Zitiert man ein Wort bzw. eine Wortgruppe, muss die Fußnote hinter dem letzten Bezugswort und damit vor einem eventuellen folgenden Satzzeichen stehen:

Fußnote hinter einem Wort

Abb. 1 Fußnote hinter einem Wort bzw. einer Wortgruppe 

Bezieht sich die Fußnote auf einen oder mehrere Sätze, weil es sich beispielsweise um ein längeres direktes oder indirektes Zitat handelt, steht die Fußnote hinter dem letzten Satzzeichen (Vgl. Sittig 2008, S. 80f.):

Fußnote nach einem langen Zitat

Abb. 2 Fußnote nach einem langen Zitat

Die Fußnoten werden dabei fortlaufend nummeriert und müssen schließlich im Literaturverzeichnis unter vollständiger Angabe der bibliographischen Daten aufgelistet werden. Dafür gibt es, wie eingangs bereits erwähnt, von Fachrichtung zu Fachrichtung spezifische Vorgaben, über die man sich vorher in seinem Institut bzw. bei seinem Dozenten informieren sollte.

Layout der Fußnoten

So wie die Zitierweise über das Institut bzw. die Fakultät festgelegt ist, ist allerdings auch das Layout der Fußnote vorgegeben. Während die Fußnote im Fließtext vom übrigen Text nur durch Anführungszeichen zu unterscheiden ist, müssen Zitate, die eine Länge von drei Zeilen überschreiten, im Blocksatz, in einer kleineren Schriftart, einzeilig und vom Seitenrand eingerückt dargestellt werden.

Die Fußnote selbst, die sich am unteren Seitenrand befindet, gibt währenddessen die Literaturangabe zumeist automatisch in einer kleineren Schriftart wieder. Änderungen können schließlich unter Referenzen > Fuß- und Endnoten vorgenommen werden, so könnte man statt mit Zahlen, fortlaufend mit Buchstaben oder römischen Ziffern nummerieren.

Anmerkungen in der Fußnote

Fußnoten sind überdies auch dafür da, Anmerkungen, Verweise und Kommentare unterzubringen, für die im Fließtext aus unterschiedlichen Gründen kein Platz ist. Somit sind sie fundamental für das wissenschaftliche Arbeiten. Beispielsweise, wenn es sich um zusätzliche Informationen, weiterführende Literatur oder um einen Kommentar des Autors handelt. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, dass diese Art von Fußnoten keine Überhand nehmen – die Fußnoten sind vor allem für Literaturangaben gedacht.

Kommentare in Fußnoten

Abb. 3 Kommentare in Fußnoten

Technische Verwaltung

In Textverarbeitungsprogrammen gibt es für das Einfügen von Fußnoten eine eigene Tastenkombination, in den gängigen Programmen (Word, OpenOffice, LibreOffice usw.) ist diese STRG+ALT+F. Auch über die Pfade „Referenzen“ bzw. „Einfügen“ lassen sich Fuß-/Endnoten einfügen.

Da die Literaturangaben aus den Fußnoten letztendlich in das Literaturverzeichnis übertragen werden müssen, bietet es sich an, bei jedem neuen Hinzufügen einer Fußnote das Literaturverzeichnis zu aktualisieren. Auf diese Weise erspart man sich das mühselige Zusammensuchen und Übersehen von Quellen, sobald die Bachelorarbeit geschrieben ist.

Vor- und Nachteile der Zitierweisen

Quellenangaben im Text sind auf den ersten Blick unübersichtlicher und weniger leserfreundlich, nichtsdestotrotz sind sie einfach in der Handhabung. Dass man nach dem Zitat eine Quellenangabe erbringen muss, bringt indes mit sich, dass man unter keinen Umständen eine Literaturangabe vergisst und so einer Plagiatsprüfung besser standhalten kann.

Im Gegensatz dazu sind Fußnoten leserfreundlicher, weil der Text nicht durch teilweise sehr lange Klammern unterbrochen wird. Dafür entstehen Fußnotenblöcke, für die hinsichtlich des Layouts und Inhalts einige Feinheiten zu beachten sind.

Grundsätzlich hat man oft keine Wahl zwischen einer amerikanischen oder der deutschen Zitierweise, weil vom Institut, der Fakultät oder dem Betreuer vielleicht vorgegeben ist, welches Style Sheet zu benutzen ist. Auf jeden Fall zu beachten ist schließlich nur, dass eine Zitierweise durchgezogen wird, vom ersten bis zum letzten Zitat in einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation. Unter dem Strich hier ein Tipp, der das Zitieren in der Bachelorarbeit erleichtert: Hat man eine Übersicht über die Richtlinien der zu benutzenden Zitierweise griff- oder klickbereit, kann man die Literaturangaben indessen nach Schema F anlegen. Das Literaturverzeichnis ist so ein Kinderspiel!

Literatur

Träger, Thomas (2016): Zitieren 2.0: Elektronische Quellen und Projektmaterialien richtig zitieren, München.

Lück, Wolfgang/Henke, Michael (2008): Technik des wissenschaftlichen Arbeitens, Seminararbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Oldenburg.

Sandberg, Berit (2012): Wissenschaftlich Arbeiten von Abbildung bis Zitat: Lehr- und Übungsbuch für Bachelor, Master und Promotion, Oldenburg.

Sittig, Claudius (2008): Arbeitstechniken Germanistik, 4. Aufl., Stuttgart.

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