Gendersternchen – Gendern mit Sternchen einfach erklärt
Das Gendersternchen ist eine von insgesamt 5 Arten zu gendern. Es wird dazu verwendet, alle Geschlechtsidentitäten sprachlich zu inkludieren. Doch wie genau verwendest Du diese Genderform korrekt? Hier erfährst Du es! Wenn Deine Arbeit auch grammatikalisch fehlerfrei sein soll, dann lass uns gerne Deine Bachelorarbeit korrekturlesen.
- Was ist das Gendersternchen?
- Wie gendert man richtig mit Sternchen?
- Gendersternchen – Vor- und Nachteile
- FAQs zum Gendersternchen
Was ist das Gendersternchen?
Das Gendersternchen ist eine Möglichkeit, für eine gendergerechte Sprache zu sorgen. In unserem alltäglichen Sprachgebrauch verwenden wir bisher eher das generische Maskulinum. Hierbei werden jedoch lediglich Männer aktiv erwähnt, während alle anderen Personen nur mitgemeint sind. Mit seinen Strahlen soll das Sonderzeichen hingegen alle Geschlechteridentitäten symbolisieren.
Wie gendert man richtig mit Sternchen?
Wenn ein Wort eine oder mehrere Personen bezeichnet, gibt es in der Regel eine männliche und eine weibliche Form. Mit dem Gendersternchen kann man beide Varianten in einem Wort schreiben. Die Strahlen des Sterns machen darüber hinaus auf die Vielfalt in unserer Gesellschaft aufmerksam. Statt „Schüler“ zu schreiben, würde man dann von „Schüler*innen“ sprechen. Die längere Personenendung wird demnach einfach hinter dem Sternchen angefügt. Bei der Aussprache machst Du vor der zweiten Endung dann eine kurze Pause.
Gar nicht so schwierig, oder? Damit das Gendern mit Gendersternchen gelingt, müssen jedoch zwei Voraussetzungen gegeben sein. Zum einen müssen die männliche und die weibliche Variante eines Wortes denselben Wortstamm besitzen. Daher kannst Du „Anwalt“ und „Anwältin“ auf diese Weise nicht richtig gendern. Die zweite Voraussetzung ist, dass die weibliche und die männliche Wortform vollständig abgebildet sein müssen. Die Schreibweise „Doktorand*innen“ ist daher falsch. Der Plural „Doktorandinnen“ ist zwar vollständig, jedoch fehlt bei der männlichen Form „Doktoranden“ die Endung -en. In beiden Fällen ist stattdessen die Paarform (z. B.: Anwalt und Anwältin) oder eine neutrale Formulierung (z. B.: Promovierende) nötig.
Gendern bei anderen Wortarten
Man muss allerdings nicht nur Nomen gendern. Damit sich die Schreibweise mit Sternchen korrekt in den Satz eingliedern kann, müssen Artikel sowie Pronomen ebenfalls angepasst werden. Achte auch hier darauf, dass der Wortstamm identisch sein muss:
- welche*r
- jede*r
- eine*r
- Aber: der oder die
Abb. 1: Gendern mit Gendersternchen – Beispiele
Wortzusammensetzungen
Das Gendern mit Gendersternchen ist lediglich bei Wörtern nötig, die sich direkt auf Personen beziehen. Darunter fallen hauptsächlich Berufe oder Ämter. Es gibt allerdings einige Komposita, die sich ebenfalls auf Personen beziehen. Ist dies der Fall, müssen auch sie geschlechtergerecht formuliert werden. Einige Beispiele für solche Wörter sind:
- Schüler*innenvertretung
- Bürger*inneninitiative
- Benutzer*innenkonto
Auch für Komposita gilt, dass die männliche und die weibliche Form vollständig sein müssen. Daher ist bei manchen Wörtern wie „Patientenakte“ ein neutrales Synonym (z. B.: Krankenakte) nötig.
Gendersternchen – Vor- und Nachteile
Das Gendersternchen soll für eine bessere Repräsentation unserer gesellschaftlichen Vielfalt sorgen. Allerdings gehen mit allen Genderformen auch Nachteile einher. Welche Vor- und Nachteile es gibt, siehst Du im Folgenden:
Vorteile:
- Symbolisiert nicht nur Männer und Frauen
- vielfach akzeptiert
Nachteile:
- keine Anerkennung durch die deutsche Rechtschreibung
- nicht gänzlich barrierefrei für blinde oder sehbehinderte Menschen
Das Gendersternchen ist eine Möglichkeit, um auf die Vielfalt an Geschlechtsidentitäten aufmerksam zu machen. Jedoch lässt sich diese Schreibweise nicht immer anwenden. Viele Universitäten haben Leitfäden zum Thema Gendern erstellt und präferieren eine bestimmte Form. Informiere Dich daher unbedingt, bevor Du einen wissenschaftlichen Text verfasst. Dasselbe gilt für die Richtlinien zur Formatierung, die selbstverständlich ebenfalls eingehalten werden sollten.
FAQs zum Gendersternchen
Warum verwendet man das Gendersternchen?
Man verwendet es, um alle Geschlechter zu repräsentieren und in der geschriebenen Sprache sichtbar zu machen. Wie auch die Universität Rostock beschreibt, sollen die Strahlen des Sterns die verschiedenen Geschlechteridentitäten symbolisieren. Insbesondere in der Wissenschaft ist neben dem Gendern die korrekte Arbeit mit Quellen wichtig. Daher solltest Du vor der Abgabe wissenschaftlicher Arbeiten an die Plagiatsprüfung denken.
Worauf muss man beim Gendern mit Sternchen achten?
Eine der Grundvoraussetzungen ist, dass der Wortstamm der männlichen und der weiblichen Wortform identisch sein muss. Außerdem müssen beide Wortformen grammatikalisch korrekt und vollständig sein.
Ist der Genderstern offiziell?
Nein, denn er wird bisher nicht vom amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung anerkannt.
Ist Kolleg*innen richtig?
Das ist nicht korrekt. Bei dieser Schreibweise ist zwar die weibliche Form des Wortes (Kolleginnen) vollständig, bei der männlichen Form fehlt jedoch ein -e. Bei diesem Wort ist lediglich die Doppelnennung (Kolleginnen und Kollegen) oder eine neutrale Formulierung (Teammitglieder) möglich.
Was sind Beispiele für das Gendern mit Gendersternchen?
Einige Beispiele für diese Genderform sind:
- Musiker*in
- Rentner*in
- Mieter*in