Richtig gendern – so funktioniert’s

Richtig gendern – Infos

Nutzt man beim Schreiben oder Sprechen lediglich das generische Maskulinum, werden dadurch nicht alle Personen angesprochen. Das richtige Gendern wirkt dem entgegen. Doch welche Arten gibt es überhaupt und wie setzt Du sie korrekt ein? Darüber möchten wir Dir hier einen Überblick verschaffen. Übrigens unterstützen wir Dich auch bei Deiner Abschlussarbeit, denn wir übernehmen das Lektorat der Bachelorarbeit für Dich!

Inhalt

Warum sollte man gendern?

Das richtige Gendern hilft dabei, alle Personen unserer Gesellschaft anzusprechen. Dies sorgt für eine bessere Repräsentation sowie mehr Inklusion. Durch das bisher geläufige generische Maskulinum ist dies nicht gegeben. Unser Sprachgebrauch beeinflusst jedoch unser Denken und wie wir unsere Umgebung wahrnehmen. Wenn man beispielsweise nicht mehr nur von Ärzten und Krankenschwestern, sondern auch von Ärztinnen und Krankenpflegern spricht, trägt dies unter anderem zum Abbau von Geschlechterstereotypen bei.

Diese Arten zu gendern gibt es

Doch wie genau funktioniert das richtige Gendern? Dafür hast Du verschiedene Möglichkeiten, die wir Dir im Folgenden einmal vorstellen möchten. Gibt es von Deiner Universität aus keine Vorgaben dazu, kannst Du selbst entscheiden, welche Art Du wählen möchtest. Wichtig ist jedoch, dass Du auf eine einheitliche Formatierung innerhalb Deiner Texte achtest.

Doppelnennung

Wenn Du beim Gendern keine Sonderzeichen verwenden möchtest, dann ist die Doppelnennung eine geeignete Lösung für Dich. Hierbei schreibst Du sowohl die weibliche als auch die männliche Form eines Wortes aus. Sie stellt Dich vor die geringsten grammatikalischen Probleme. Allerdings repräsentiert diese Schreibweise lediglich zwei Geschlechter.

Beispiel:

Die Ärztinnen und Ärzte haben eine neue Therapieform entwickelt.

Neutral formulieren

Eine neutrale Formulierung ist eine weitere Variante gendergerechter Sprache ohne Sonderzeichen. Hierdurch kannst Du alle Geschlechtsidentitäten bedenken und Deine Texte barrierefrei formulieren. Diese Form ist jedoch leider nicht bei allen Wörtern möglich.

Beispiel:

Studierende, Busfahrende, Verkehrsteilnehmende

Gendern mit Doppelpunkt

Beim Gendern mit Doppelpunkt schreibst Du zunächst die eine Form eines Wortes aus und fügst dann nach einem Doppelpunkt die Endung der anderen Form an. Wichtig hierbei ist, dass beide Formen vollständig sein müssen.

Beispiel:

Schüler:innen, Mitarbeiter:innen, Autor:in

Richtig gendern – Beispiel

Abb. 1: Richtig gendern – Beispiele und Probe

Richtig gendern mit Schrägstrich

Auch das Gendern mit Schrägstrich ist möglich. Hierbei handelt es sich im Grunde um eine verkürzte Variante der Doppelnennung. Du schreibst hinter die männliche Form eines Wortes den Schrägstrich und fügst anschließend mit einem Bindestrich die weibliche Form an. Bei Artikeln werden die beiden zutreffenden Artikel über den Schrägstrich miteinander verbunden.

Beispiele:

Ein/-e Pilot/-in, der/die Pfleger/-in

Das Gendersternchen nutzen

Das Gendersternchen soll die Vielfalt an Geschlechtsidentitäten repräsentieren. Allerdings ist es nicht barrierefrei, da es sich für Personen mit Leseschwierigkeiten nur schwer erfassen lässt.

Beispiel:

Sekretär*in, Lehrer*in, Staphochspringer*in

Mit dem Unterstrich richtig gendern

Du kannst zudem den Unterstrich zum korrekten Gendern nutzen. Er funktioniert ebenso wie das Gendersternchen, denn auch hier wird die zweite Endung nach dem Sonderzeichen einfach angefügt.

Beispiel:

Polizist_in, Chef_in, Schneider_in

Binnen-I verwenden

Für eine geschlechtsgerechtere Sprache kannst Du auch das Binnen-I verwenden. Bei dieser Variante schreibt man den ersten Buchstaben der angehängten Endung groß. Das Ganze sieht dann folgendermaßen aus:

Beispiel:

einE ForscherIn, die LäuferInnen, die InformatikerInnen

In diesen Fällen musst Du nicht gendern

Ob gegendert werden muss oder nicht, ist nicht immer eindeutig. Dies ist etwa bei sogenannten Komposita, also zusammengesetzten Wörtern, der Fall. Hierbei kannst Du Dir Folgendes merken: Beziehen sich solche Komposita direkt auf bestimmte Personengruppen, müssen auch diese gegendert werden. So steht es auch beim Duden. Ist dies nicht der Fall, musst Du nichts verändern. Den Unterschied siehst Du hier:

Hier ist eine Anpassung nötig: Wählerverzeichnis, benutzerfreundlich

Keine Anpassung notwendig: freundlich, juristisch

Nun besitzt Du alle Grundlagen, um Dich für eine Form des Genderns zu entscheiden. Wichtig ist, dass Du innerhalb Deines Textes nicht zwischen mehreren Arten wechselst. Du solltest ebenso konstant bleiben wie bei der Quellenarbeit. Trotz größter Sorgfalt können Fehler entstehen, daher lohnt sich neben dem Korrekturlesen auch eine Plagiatsprüfung.

FAQs– richtig gendern

Wie gendert man richtig?

Dafür hast Du unterschiedliche Möglichkeiten. Du kannst beispielsweise die Doppelnennung verwenden, wenn Du auf Sonderzeichen verzichten möchtest. Oder Du entscheidest Dich für das Gendersternchen, das gendergerechte Schreiben mit Unterstrich, Schrägstrich oder Doppelpunkt. Wenn Du eines dieser Sonderzeichen verwendest, ist es wichtig, dass sowohl die männliche als auch die weibliche Endung vollständig sind.

Ist Kolleg*innen richtig?

Nein, diese Art zu gendern ist nicht korrekt. Denn hier ist zwar die weibliche Endung -innen vollständig, die männliche Form „Kollege“ ist jedoch nicht vollständig. In diesem Fall musst Du eine neutrale Formulierung oder die Doppelnennung nutzen.

Wie gendere ich Arzt?

In diesem Fall sind lediglich die Doppelnennung oder eine neutrale Formulierung möglich. In der Doppelnennung müsste es also heißen: ein Arzt oder eine Ärztin.

Welche Arten richtig zu gendern gibt es?

Dazu gehören die Doppelnennung, eine neutrale Formulierung, die Schreibweise mit Gendersternchen, Unterstrich, Schrägstrich, Binnen-I sowie Doppelpunkt.

Wieso ist gendern von Bedeutung?

Es sorgt dafür, dass sich, anders als beim generischen Maskulinum, alle Personen unserer Gesellschaft angesprochen fühlen. Somit trägt es zu mehr Inklusion bei und hilft dabei, Stereotype abzubauen. Durch Schreibweisen wie das Gendersternchen werden außerdem nicht nur Männer und Frauen, sondern alle Geschlechter bedacht.

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