Die Bachelorarbeit auf Englisch – Let’s do this!
- Englisch – die Sprache der Wissenschaft
- Gute Gründe für eine Bachelorarbeit auf Englisch
- Für wen lohnt sich die englische Bachelorarbeit?
- Literatur
Die Aussicht darauf eine Bachelorarbeit schreiben zu müssen, ist für so manch einen schon einschüchternd genug. Auf die Idee, die Bachelorarbeit auf Englisch zu verfassen, kommt man dann häufig gar nicht erst. Dabei kann eine englischsprachige Bachelorarbeit gerade für die Karriere nach der Graduierung beste Chancen bieten. Mehr dazu erläutert der folgende Artikel.
Englisch – die Sprache der Wissenschaft
In gewissen Studiengängen liegt es auf der Hand, dass Studierende ihre Bachelorarbeit auf Englisch verfassen. Wer zum Beispiel in einem bewusst international orientierten Studiengang studiert, der ist mit Englisch als Unterrichts- und Prüfungssprache vertraut. Das bedeutet jedoch nicht, dass all diejenigen, denen die englische Sprache nicht als Pflicht auferlegt wurde, die Idee generell verwerfen sollten.
Im Gegenteil, denn Englisch ist und bleibt eine Weltsprache. Das gilt für die Wissenschaft heutzutage in ganz besonderem Maße. Laut Erhebungen sind demnach 70% aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen in Englisch verfasst – in manchen (naturwissenschaftlichen) Studienfeldern sogar 90% (Montgomery 2013: 11). Die Zeiten, in denen Deutsch als die Sprache der Dichter und Denker galt, sind damit leider vorbei.
Gute Gründe für eine Bachelorarbeit auf Englisch
Es kann daher oftmals schon rein pragmatische Gründe geben, eine Bachelorarbeit auf Englisch zu schreiben. Wer in seiner Arbeit beispielsweise überwiegend mit englischsprachiger Literatur arbeiten muss, der wird feststellen, dass nicht erst der Lesefluss, sondern schon das Schreiben enorm dadurch erleichtert wird, dass man nicht permanent zwischen zwei Sprachen hin- und herwechseln muss.
Die Anfertigung einer englischsprachigen Bachelorarbeit folgt dabei meist dem Grundsatz: Learning by doing! Von diesem Lerneffekt kann man dabei gleich doppelt profitieren. Wer sich einmal in Englisch als Wissenschaftssprache eingearbeitet hat, der wird nicht nur bemerken, wie seine eigenen kommunikativen Fertigkeiten wachsen.
Analog steigt auch die Befähigung, schnell und gründlich fremdsprachige Literatur zu recherchieren und sich mit ihr vertraut zu machen. Das kann sich im Besonderen für all jene lohnen, die an den Bachelor ein Masterstudium oder gegebenenfalls sogar eine Dissertation anschließen möchten.
Ein besonderer Pluspunkt: Wer sein weiterführendes Studium ganz oder in Teilen im Ausland absolvieren möchte, dem kann es unter Umständen gelingen, die dafür erforderlichen Sprachkenntnisse schon durch die Bachelorarbeit nachzuweisen. Zeit- und kostenaufwändige Sprachtests, wie beispielsweise der bekannte TOEFEL, entfallen damit.
Für wohnt lohnt sich die englische Bachelorarbeit?
Neben der persönlichen Weiterbildung kann eine englischsprachige Bachelorarbeit auch durchaus an Karriererelevanz besitzen. Wer demnach eine berufliche Tätigkeit in einem internationalen Umfeld oder zumindest einem multinationalen Konzern anstrebt, der kann mit einer englischen Bachelorarbeit schon im Bewerbungsverfahren punkten. Schließlich begrüßen es potentielle Arbeitgeber, wenn ihre Arbeitnehmer bereits unter Beweis gestellt haben, dass sie zur fremdsprachigen Kommunikation auf höchstem Niveau fähig sind.
Doch auch all diejenigen, die es nicht in die Wirtschaft, dafür aber in die Wissenschaft zieht, können von einer englischsprachigen Thesis nur profitieren. Gerade hier bleibt heute niemand mehr allein hinter dem heimischen Schreibtisch sitzen. Forschungsaufenthalte im Ausland sowie internationale Vernetzungen und Kooperationen mit Kollegen aus aller Welt sind hier immer üblicher und erfordern entsprechende sprachliche Kompetenzen (Müller 2014: 56).
Der junge Nachwuchs, der generell immer mehr auf Internationalität geeicht wird, bringt damit die besten Voraussetzungen für eine Karriere in der (internationalen) Wissenschaft mit. Wer dabei schon im Bachelor den Schwerpunkt seiner eigenen Forschungsinteressen entdeckt hat, der schafft durch eine Bachelorarbeit auf Englisch eine gute Grundlage um später immer weiter darauf aufbauen zu können.
Lets do this! Worauf gilt es bei einer Bachelorarbeit auf Englisch zu achten?
Wer seine Bachelorarbeit in Englisch verfassen möchte, der sollte zunächst mit seinem Betreuer über das Projekt sprechen. In aller Regel werden diese bereits eine erste Einschätzung geben können, inwieweit das Thema für eine englischsprachige Abhandlung geeignet ist. Gegebenenfalls können die Betreuer überdies beurteilen, inwiefern man die persönliche Eignung für eine Arbeit in Englisch mitbringt.
Überhaupt sollten sich Studierende ehrlich mit den eigenen Sprachfähigkeiten auseinandersetzen. Wichtig zu klären ist hierbei zunächst die Frage: Warum möchte man auf Englisch schreiben? Wer allein das eigene Ego bedienen möchte, der sollte seinen Ansatz noch einmal überdenken. Sicher sind englischsprachige Bachelorarbeiten derzeit „in Mode“, dennoch sollte man die eigenen Fähigkeiten nicht aus Eitelkeit überschätzen.
Wer in seinem Thema dagegen eine einschlägige internationale Relevanz sieht und seine Forschungsfrage damit auch Lesern jenseits des deutschen Sprachraums zugänglich machen möchte, sollte diesen Weg durchaus weiterverfolgen.
Aber Achtung! Hat man sich einmal für eine englischsprachige Bachelorarbeit entschieden, führt häufig kein Weg mehr zurück. An vielen Hochschulen muss der Titel einer Bachelorarbeit bereits bei der Anmeldung im Wortlaut exakt wie auf dem Deckblatt feststehen. Wer hier einen englischen Titel einreicht, aber später eine deutschsprachige Arbeit vorlegt, wird in schwere (und peinliche) Erklärungsnot geraten.
Take your chance! Vorteile und Chancen einer Bachelorarbeit auf Englisch
Wer den Entschluss fasst, seine Bachelorarbeit auf Englisch zu Papier zu bringen, beweist nicht nur Mut sondern auch die Bereitschaft, sich an veränderte Anforderungen und Strukturen in der modernen Wissenschaft anzupassen. Von Lehrenden wird das gern gesehen und gefördert.
Dennoch sollte man keinesfalls dem Irrglauben erliegen, die englische Sprache könne über inhaltliche Schwachstellen und Lücken in der Arbeit hinweg täuschen. Das Gegenteil ist häufig der Fall. Professoren erkennen solchen „Mogelpackungen“ leicht und reagieren umso rigoroser in einer schlechten Note. Gerade wenn man ein Risiko eingeht und nicht in der Muttersprache schreibt, sollte man auf ein englischsprachiges Lektorat der Bachelorarbeit nicht verzichten.
Wer sich der Arbeit an einer Bachelorarbeit auf Englisch aber nach bestem Wissen und Gewissen zuwendet, der wird meist für seine Mühe belohnt. Neben den bereits genannten Vorzügen, die eine solche Bachelorarbeit am Arbeitsmarkt bedeuten kann, halten junge Nachwuchswissenschaftler ihre Forschung auf diese Weise anschluss- und dialogfähig.
Für eine gelungene Bachelorarbeit ist eines besonders wichtig: Das Thema und die Arbeit daran müssen Spaß machen! Das gilt sowohl für die inhaltliche Auseinandersetzung mit einer Forschungsfrage als auch für den Prozess, die gewonnenen Erkenntnisse in einem gut leserlichen Text zu Papier zu bringen.
Wer dabei Spaß an der englischen Sprache hat und die eigenen sprachlichen Kompetenzen weiter fördern möchte, sollte überlegen, ob er seine Bachelorthesis nicht in Englisch vorlegen möchte. Arbeitgeber sehen darin gern eine besondere Qualifikation. Forscher erhöhen damit außerdem die internationale Relevanz sowie die Anschlussfähigkeit ihrer eigenen Forschung signifikant.
Literatur
Montogmery, Scott L. (2013): Does Science Need a Global Language?: English and the Future of Research, Chicago.
Müller, Mirjam (2014): Promotion – Postdoc –Professur: Karriereplanung in der Wissenschaft, Frankfurt am Main.